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Das Gedicht schrieb ich nach der Lektüre des Bandes "Angriff
der schwierigen Gedichte" von Charles Bernstein (Luxbooks, 2014),
die mir eine lange Zugfahrt kurz erscheinen ließ, obgleich die Bahn
sich wieder einiges hatte einfallen lassen, damit der Zug mit angemessener,
also ordentlicher, also beträchtlicher Verspätung seinen Zielbahnhof
erreichte.
Das "übersetzt" im Titel bezieht sich auf Sprachmaterial,
das ich teils unverändert, teils bearbeitet, aus einem Online-Übersetzerprogramm
übernommen habe, und vielleicht auch darauf, wie wir mit Nachrichten,
die uns, als Sprache, erreichen, umgehen; wie wir sie (uns) übersetzen,
erträglich machen, wie die unterschiedlichen Nachrichten einander
überlagern, sich mit (friedlicheren) Alltagsbildern vermischen usw.
Bernstein, dessen Werk ich nicht kannte, scheint ein Meister darin zu
sein, mit diesem Hybridmaterial umzugehen, es für die Dichtung nutzbar
zu machen. Das Gedicht ist eine kleine Danksagung an den Autor und an
seine deutschen Übersetzer, die ich hier ausdrücklich erwähnen
möchte: Tobias Amslinger, Norbert Lange, Léonce W. Lupette
und Mathias Traxler.
Der übersetzte Brand
(für Charles Bernstein)
rundum die Maschine zu brennen begann
und er wollte sie löschen, mit Schaum,
was aber, schlug er Alarm, nicht gelang
und Fische herum aus Überseen, Küsten
"bedroht weil sie aufzählen alles in Dollar"
und schicken ihr Brot, in die, es abzuwerfen
wie Waffen aus einem Helikopter, Maschine.
rundum die Maschine zu heizen begann
sprang an die Bombe, aus Splittern kleben
jedes Detail der Schale ein Unikat,
"wo vieler Wälder Gesundheit wichtiger ist"
rundum die Maschine zu weinen begann
"ein ganzes Volk wird so zum Totalausfall"
wie herzzerreißend ein einseifender Seeblick ist
auf Verständlichkeit zu prüfen, und die Maschine
auf Richtigkeit ihrer Berechnungen - vertippen
Sie sich mal und halten Eos der Morghen
röte ein Auge zu, verletzter Buchstabe, Eh und Uh
bis die Tinte verläuft in dem Spiegel, Es
und alle Sonnen schauen zu.
Volker Sielaff
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